Wissenswertes
über das Bürgerbataillon Steinhude
Das Bürgerbataillon Steinhude ist eine aus Bürgern des
ehemaligen Flecken Steinhude bestehende freie Einrichtung zur Belebung des
traditionellen Schützen- und Volksfestes. Es gestaltet in herkömmlicher
Überlieferung den traditionellen bürgerlichen Rahmen am zweiten Festtage des
Schützen- und Volksfestes in Steinhude.
Die älteste, bislang bekannte, urkundliche Erwähnung wurde
vom Steinhuder Heinz Wischhöfer recherchiert - ihm wollen wir auch an dieser
Stelle für seine Arbeit danken! - und datiert auf den
25.01.1875!
Nach einer alten Geschäftsordnung waren mit der Erwerbung
des Bürgerrechtes, mit der Eintragung ins Bürgerbuch größere Rechte verknüpft.
Die Bürger hatten das Vorrecht am Schützenfest im
Bürgerbataillon unter der Führung des
Bürgermajors zu marschieren und sich an dem Ausschießen der
Bürgerscheibe zu beteiligen.
In den alten statuarischen Bestimmungen hieß es u.a.
„...dass der Bürger Rechte habe:
neben dem oben erwähnten Vorrecht am Schützenfest im
Bürgerbataillon zu marschieren,
u. a.:
1. Weide auf der sogenannten Breiten mit Rindvieh, Pferden
und Schafen
2. Berechtigung, Gras, Streuwerk, Rohr, Schilf und Binsen
von dem Freimoor und aus dem See nach Belieben für den eigenen Bedarf zu holen
3. Berechtigung, zum eigenen Bedarf Sand und Lehm vom
Forstgrunde unentgeltlich abzufahren
4. Berechtigung im See für eigenen Bedarf 2 Tage in der
Woche mit der Angelrute und Senke zu fischen
All diese Rechte waren keineswegs kostenfrei. Es heißt
„...das Recht zur Teilnahme hängt unbeschadet der erworbenen Rechte von der
Entrichtung des in die Fleckenkasse fließenden einmaligen Einkaufsgeldes ab...“
Soweit aus den alten Annalen.
Der Verpflichtung „...in herkömmlicher Überlieferung den
traditionellen bürgerlichen Rahmen am zweiten Festtage des Schützen- und
Volksfestes in Steinhude zu gestalten“, kommt das Bataillon in zuverlässiger
Weise nach.
Es gestaltet traditionell das „Bürgerfrühstück“
bei der Familie Schweers Aalräucherei mit Steinhuder Bürgern und Ehrengästen.
Die Teilnahme an dem Frühstück und anschließenden Umzug
schwankt zwischen 65 und 90 Personen.
Die Ehrengäste rekrutieren sich aus Politik und Wirtschaft
Selbstverständlich wird auch die Nachbarschaft durch die
Teilnahme an deren Schützen-und Volksfesten unterstützt.
Zwischen den Schützenfesten haben die Offiziere und
Unteroffiziere Treffen zur Pflege der Kameradschaft veranstaltet, die sich seit
ca. 45 Jahren zunehmend verfestigt haben und in- zwischen konkrete Veranstaltung
sind.
Das Bürgerbataillon ist dem Schießsport nach der jeweils
gültigen DSB-Sportordnung verpflichtet und veranstaltet regelmäßig im Steinhuder
Schützenheim LG- und KK-Schießen.
Ferner nehmen inzwischen drei Mannschaften des Bataillons
am internen Rundenwettkampf des Schützenverein Steinhude e.V. teil
(Sportschießen).
Bei den Versammlungen (im „Schützenheim Steinhude“) legen
die Mitglieder großen
Wert auf die Wahrung des Deutschen Liedgutes und der
niederdeutschen Sprache.
Das Bataillon zählt derzeit 37 ständige Mitglieder
(Offiziere und Unteroffiziere), davon 27 aktive und 10 Ehren- bzw.
Altersmitglieder.
Das Schießen findet jeweils im Schützenheim Steinhude unter
der Aufsicht des Schießsportleiters des Schützenverein Steinhude e.V. statt.
Alle ständigen Bataillonsmitglieder sind gleichzeitig Mitglieder im
Schützenverein Steinhude e.V.
Die dem Bataillon entstehenden Kosten trägt das Bataillon -
mit Ausnahme des traditionellen Bürgerfrühstücks - selbst und finanziert diese
durch Schießgelder und eine jährliche Umlage pro Mitglied von 60,- €.
Für die Finanzierung des traditionellen Bürgerfrühstücks
ist das Bataillon auf den ebenfalls traditionell geleisteten Zuschuss (damals
des Flecken Steinhude) und heute der Stadt Wunstorf angewiesen. Die angefallenen
Fehlbeträge hat das Bataillon durch Spenden etc. ausgeglichen.
Steinhude, im Januar 1996
(aktualisiert im April 2004)
(aktualisiert im Juli 2005)
(aktualisiert im Oktober 2023)